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Heizkurve optimieren

Hallo zusammen, ich bin dabei die Heizkurve unserer neuen Vitodens 300 anzupassen.

Aktuell stand die Neigung auf 1,0 und das Niveau auf 4.

Ich habe nun alle Thermostate voll aufgedreht (in den Räumen wo wir heizen) und die Neigung mal auf 0,8 gestellt. Nun beobachte ich, ob die Räume warm bleiben.

 

2 Fragen:

- Wie gehe ich mit dem aktuellen Niveau von 4 bei der Optimierung um?

- Lässt man bei optimaler Heizkurve die Thermostate auf 5 und regelt nur die Räume runter, wo keine höhere Temperatur benötigt wird?

 

Danke und viele Grüße
Christian

19 ANTWORTEN 19

Sie haben alles richtig gemacht.
Die erste Frage könnte man so beantworten: Das Niveau beeinflust die Vorlauftemperatur vom Heizkessel unabhängig von der Außentemperatur. Das richtige Niveau findet man am besten wenn es draußen etwas wärmer ist. Der Wert 4 ist sicherlich ein Wert der bei der Installation geschätzt wurde und kann bestimmt noch angepasst werden.
Die richtige Neigung findet man besser wenn es draußen kälter ist, weil der Einfluss der Außentemperatur durch die Neigung bestimmt wird.
Die zweite Frage kann man mit Ja beantworten. Man sollte aber auch die Räume die nicht so warm werden sollen etwas mitheizen wenn sie inerhalb der thermischen Hülle des Hauses sind. Ansonsten werden sie ineffizient von den Nachbarräumen mitgeheizt. Die Fläche wo die Wärme ins Haus abstrahlen kann sollte so groß wie möglich sein.

 

Viele Grüße aus Panketal

Das Niveau sollte erstmal auf Null gestellt werden.  Damit wird faktisch nur der Fusspunkt der Vorlauftemperatur beeinflusst. (zumindest im Raum Deutschland, wo die Temperaturen im Winter keine sibirischen Verhältnisse erreichen9. Das Niveau kann dann höher gestellt werden, wenn es in einigen Räumen nicht mehr warm genug wird.

Im Extremfall könntest mit der Niveauverstellung aus der Heizkurve eine Heizgerade machen.

Vielen Dank euch beiden für die Antworten. 
Eine Heizung ist z.B. definitiv immer aus. Hier ist ein Heizkörper in einem kleinen Raum der jetzt eine Vorratskammer ist. 

Wenn ich das Niveau jetzt auf 0 setze, wird die Neigung von 0,8 nicht mehr reichen denke ich. 
Aber es wäre natürlich einen Versuch wert…

 

Bzgl. der Heizkörper noch eine wichtige Frage:

Wir haben im Flur/Treppenhaus einen kleinen Heizkörper der nie reicht um den Flur zu erwärmen, was eh nicht nötig ist. Sollte dieser trotzdem z.B. auf 2 gestellt werden?

Und noch eine zusätzliche Frage:

Falls die gewünschte Temperatur in den Räumen nicht einpendelt, ist es dann eine Option an den Heizkörpern den Durchfluss zu erhöhen, der bei dem HA ermittelt wurde? Oder sollte ich davon die Finger lassen?

Der Test lief am Wochenende mit 0,9 Neigung und 0 Niveau sehr gut. Alle Räume die wir heizen haben die gewünschte Temperatur geliefert auf Stufe 5, bis auf das Kinderzimmer
Hier wurde es nie wärmer wie 17,5 Grad. 
Das Zimmer hat laut eine Fläche von 13,7 qm und laut HA eine Heizlast von 1.473, die Voreinstellung am Ventil ist 4. 

Der Typ 22 HK hat eine Höhe von 600 und eine Länge von 1.400. 

 

Könnte man hier versuchen den Durchfluss zu erhöhen, um bei Stufe 5 des HK-Thermostat eine Temperatur von ca. 20 Grad zu erreichen?

Den Thermostat brauchst deswegen aber nicht auf Stufe 5 stellen. Hier wirds auch nicht schneller warm.

Und man kann hier eventuell das Niveau wieder etwas anheben, falls die Durchflusserhöhung nichts bzw. zu wenig bringt. Der Heizkörper sollte von der Grösse her locker passen.

Jetzt habe ich einen Denkfehler glaube ich. 
Wir haben doch gesagt, dass es gut ist, wenn das Thermostat nicht abriegelt, oder?

Ich hätte jetzt auf 5 gestellt und geschaut wann ich bei Durchfluss X auf die 20 Grad komme. 

Wenn das Niveau erhöht wird, muss ich bei den anderen Thermostaten aber wieder etwas runter regeln, oder?

 Ist eine Gratwanderung. Dass die Thermostate möglichst wenig abregeln, bezieht sich auf das Takten und den nötigen Volumenstrom. Wenn du natürlich in jedem Raum die gleiche Raumtemperatur haben möchtest, kannst die Temperatur direkt über den Durchfluss einstellen.Ohne, dass hier der Thermostat eingreifen muss.

Gleiche Temperaturen sind (natürlich) nicht gewollt. 
Bad ca. 22 Grad, Wohnzimmer 20,5-21 Grad, Kinderzimmer 19-20 Grad. 
So wäre es optimal. 
Aktuell kommt es mir vor, das z.B. im Wohnzimmer immer 21,5 Grad sind, unabhängig davon ob das Thermostat auf 3 oder 5 steht. Bei der Anlage selbst sind 21 Grad eingestellt. 

Das Bad ist also der wärmste Raum ? Demzufolge müsstest hier erstmal die Neigung so einstellen, dass im Bad ohne Thermostat geradeso die gewünschten 22°C erreicht werden.Alle anderen Räume entweder über den Durchfluss oder aber über Thermostat entsprechend einstellen.  Man läuft hier allerdings Gefahr, dass der Mindestvolumenstrom nicht erreicht wird, weil die Thermostate eventuell geschlossen sind.

Das Thema gestaltet sich schwieriger als gedacht. Wenn ich jetzt mit der Neigung z.B. von den 0,9 auf 0,8 gehe und damit ohne Thermostat (oder auf 5 - ist für mich identisch?!), werden doch die anderen Räume automatisch wieder ein Stückchen kälter. Wenn das Wohnzimmer jetzt beispielsweise mit 0,9 und voll geöffnetem Thermostat auf knapp 21 Grad kommt, schafft es das doch bei der geringeren Neigung nicht mehr, oder?

 

Sorry, wenn ich hier so viel nachfrage. Ich möchte es nur verstehen und ziemlich passend einstellen. 

Ausschlaggebend für die Neigung ist der wärmste Raum. Werden also im Bad die 22°C geradeso erreicht, hast den tiefsten Punkt gefunden.

Wie du nun verhinderst, dass die anderen Räume die 22°C nicht haben sollen, bleibt dir überlassen. Entweder über die Durchflusseinstellung oder eben Thermostat. Thermostat ist einfacher, weil man hier eine klare Scala hat. Dafür kann es aber eben passieren, dass alle Thermostate geschlossen sind, weil die Raum-Soll erreicht ist. Der Mindest-Volumenstrom käme so nicht zustande.

Guten Morgen Franky, 

erstmal ein dickes Lob an dich. Toll wie viel Mühe du dir gibst!

 

Genau hier lieg ja mein „Problem“. Wärmster Raum ist das Bad und die Wunschtemp. wird erreichen. Beim Wohnzimmer und Esszimmer machen wir einen Harken dran, da geht es um vielleicht um 0,5 Grad wo es wärmer seinen könnte. 

Aber im Kinderzimmer sollte die Temperatur noch gut um 2 Grad höher sein. Ich habe gestern die Voreinstellung des HA von 4 auf 5 gestellt. Die Temperatur wurde nicht wärmer wie 17,7 Grad bei voll aufgedrehten Thermostat. Also Durchfluss weiter erhöhen?

Ja, im Kinderzimmer müsstest den Durchfluss erhöhen. Ist der Heizkörper aber durchgängig warm, könntest mit dem Niveau noch 1-2 Punkte raufgehen.

Nachtrag: Es könnte aber auch sein, dass der HK nun zu wenig Leistung hat. Da die Systemtemperatur ja sicher nicht mehr bei 75°C, sondern eher bei 50/55°C liegen wird ? Und bei diesen Temperaturen hätte der HK nur noch eine Leistung von 1195 W. Und läge damit unter der berechneten Heizlast.

Und hier würde nur noch helfen: Erhöhung der Vorlauftemperatur über die Kennlinie. Was dann wieder dazu führt, dass der Durchfluss in den anderen Räumen reduziert werden muss oder eben ein Thermostat die Wärmezuführ reguliert.

Genau, die VL-Temperatur ist aktuell auf 55 Grad begrenzt, was ich auch ungern ändern würde. Ich teste mal noch den Durchfluss auf maximal (also auf Acht) zu erhöhen. 
Ansonsten wäre es für uns auch eine Option den Typ 22 HK gegen einen Typ 33 HK zu tauschen. Damit sollte sich das Problem ja auch lösen lassen. 

Ja, ein grösserer HK würde das Prob auf alle Fälle lösen. Da es aber die kostenintensivste Option ist, hab ich die nicht gepostet.

Ein Heizkörper vom Typ 33 brächte auch bei der Temperatur von 55°C ziemlich genau die berechnete Heizleistung.

Das habe ich mir gedacht. 🙂

Ist halt die Frage ob es sein muss. 
Ich versuche jetzt erstmal die Temperatur über den vollen Durchfluss zu erhören. 


@Clay  schrieb:

Das habe ich mir gedacht. 🙂

Ist halt die Frage ob es sein muss. 
Ich versuche jetzt erstmal die Temperatur über den vollen Durchfluss zu erhören. 


Wenn du im Kinderzimmer die 20°C haben möchtest, führt an einem Tausch kein Weg vorbei.

Die Erhöhung des Durchflusses hätte nur etwas Sinn, wenn der HK noch nicht über die ganze Baulänge warm ist. Denn wärmer als 55°C kann er nicht werden.

Für Matlab-Freaks habe ich ein Programm  entwickelt, das die optimale Heizkurve durch einige Messungen ermittelt.

Der mathematischen Hintergrund ist als Anlage hier beigefügt.

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